Donald Trump spricht zu Journalisten an Bord der Air Force One.
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Nahost-Liveblog ++ Trump beruft Nationalen Sicherheitsrat ein ++

Stand: 17.06.2025 23:44 Uhr

US-Präsident Trump hat den Nationalen Sicherheitsrat einberufen, um über den Krieg zwischen Iran und Israel zu sprechen. Laut Trump wissen die USA genau, wo sich Irans oberster Führer Ajatollah Ali Chamenei aufhält.

Die wichtigsten Entwicklungen im Überblick:

17.06.2025 • 23:44 Uhr

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Die Atommacht Russland hat Israel nach der Eskalation im Nahen Osten vorgeworfen, die Welt auf eine nukleare Katastrophe zuzusteuern. "Die anhaltenden intensiven Angriffe der israelischen Seite auf friedliche Atomobjekte in der Islamischen Republik Iran sind aus Sicht des Völkerrechts illegal", hieß es in einer Mitteilung des Außenministeriums in Moskau. 

Die Angriffe stellten "eine unannehmbare Bedrohung der internationalen Sicherheit dar und treiben die Welt auf eine nukleare Katastrophe zu, deren Folgen überall zu spüren sein werden, auch in Israel selbst".

Aus Russland kamen im Angriffskrieg gegen die Ukraine selbst mehrfach Drohungen mit dem Einsatz von Atomwaffen. Im vergangenen Jahr senkte Moskau zudem seine Nuklearschwelle. In der Atomwaffendoktrin des Landes steht seither unter anderem, dass Moskau die Aggression eines nichtnuklearen Staates, der aber von Atommächten unterstützt wird, als deren gemeinsamen Angriff auf Russland wertet.

Ein Schiff hat rund 100 israelische Ärzte und weiteres medizinisches Personal, das nach Kriegsbeginn mit dem Iran im Ausland gestrandet war, von Zypern nach Israel zurückgebracht. Es legte am Dienstagabend im Hafen von Haifa an, wie das Nachrichtenportal ynet berichtete. An Bord waren demnach medizinische Fachkräfte mehrerer israelischer Kliniken, die wegen der Schließung des Luftraums nicht zurückfliegen konnten.

Russland hat israelische Angriffe auf den Iran als illegal verurteilt. Eine Lösung des Konflikts um das iranische Atomprogramm könne nur auf diplomatischem Weg erreicht werden, teilte das Außenministerium in Moskau mit. Im Kurznachrichtendienst Telegram verwies das Ministerium auf "klare Aussagen" der Regierung in Teheran, sich an den Atomwaffensperrvertrag zu halten. Zudem habe die Islamische Republik ihre Bereitschaft zu Verhandlungen mit den USA signalisiert.

17.06.2025 • 21:26 Uhr

"Trump ist absolut wichtig"

Aus Sicht von Peter Neumann, Professor für Security Studies am King's College in London, spielt US-Präsident Trump eine zentrale Rolle in Konflikt zwischen dem Iran und Israel. "Trump ist absolut wichtig, wahrscheinlich um diesen Konflikt im Sinne Israels zu entscheiden. Es sind amerikanische Waffen gebraucht, um diese Atomanlage in Fordo tatsächlich komplett außer Gefecht zu setzen", sagte Neumann.

Der Iran war und ist ein enger Verbündeter Russlands. Was die Eskalation im Nahen Osten für Russlands Präsident Wladimir Putin bedeutet, erklärt ARD-Korrespondentin Ina Ruck in Moskau.

17.06.2025 • 21:08 Uhr

Merz im ARD-Interview

Bundeskanzler Friedrich Merz hat das Selbstverteidigungsrecht Israels betont. Im ARD-Interview sagte er, es sei inakzeptabel, dass der Iran dabei ist, eine Atomwaffe zu bauen. "Insofern macht Israel jetzt von seinem Recht auf Selbstverteidigung in eigener Verantwortung Gebrauch."

Die israelische Luftwaffe hat iranische Raketeneinheiten nach Darstellung des Militärs mit ihren heftigen Angriffen vom Westen des Irans weiter in Richtung Osten verdrängt. "Nun konzentrieren sie sich auf die Versuche, von Isfahan aus zu schießen", sagte der israelische Militärsprecher Effie Defrin in einer Videoansprache mit Blick auf iranische Raketeneinheiten. Die israelische Armee greife dort weiter Raketenlager an. 

Rund 60 Kampfjets hätten in den vergangenen Stunden Raketenabschussrampen angegriffen. Ziel der Angriffe sei es, eine nukleare Aufrüstung des Irans zu verhindern und das Raketenprogramm zu zerstören. 

US-Präsident Donald Trump hat den Nationalen Sicherheitsrat einberufen, um über den Krieg zwischen dem Iran und Israel zu sprechen. Das bestätigte ein Sprecher des Weißen Hauses. Trump hatte den Ton gegenüber dem Iran zuvor verschärft und damit Spekulationen über ein mögliches Eingreifen der USA angeheizt. Der Nationale Sicherheitsrat wird vom US-Präsidenten geleitet. Traditionell kommen dazu unter anderem der Vizepräsident sowie die Minister für Außenpolitik, Verteidigung und Innere Sicherheit zusammen sowie führende Armee- und Geheimdienstvertreter. Ziel ist eine enge Abstimmung mit dem Präsidenten in Sicherheitsfragen.

Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hat nach eigenen Angaben erstmals Hinweise darauf, dass Israel mit seinen Angriffen den unterirdischen Teil der Atomanlage Natans getroffen hat. Ihr lägen "neue Hinweise auf direkte Einschläge in den unterirdischen Räumen" der Anlage vor, erklärte die IAEA im Onlinedienst X. In Natans lässt die iranische Regierung Uran anreichern.

Der Generalstabschef der iranischen Armee hat die Bewohner der israelischen Großstädte Tel Aviv und Haifa zur Evakuierung aufgerufen. "Bald werden Vergeltungseinsätze ausgeführt", sagte Armeechef Aboldrahim Musawi in einer im iranischen Staatsfernsehen übertragenen Videobotschaft. Er fügte an, die Bewohner "insbesondere von Tel Aviv" und Haifa würden "dringend aufgefordert, diese Gebiete zu verlassen, um ihr Leben zu retten". Vorherige Angriffe auf Israel seien lediglich zur "Abschreckung" erfolgt.

Die USA wollen nach Aussage von Präsident Donald Trump das geistliche Oberhaupt des Irans, Ajatollah Ali Chamenei, zunächst nicht töten. Man wisse genau, wo dieser sich verstecke, schrieb Trump auf seinem Kurznachrichtendienst Truth Social. "Er ist ein leichtes Ziel, aber dort ist er sicher - wir werden ihn nicht ausschalten (töten!), zumindest erstmal nicht." Allerdings wolle man nicht, dass Raketen auf Zivilisten oder US-Soldaten abgefeuert würden. "Unsere Geduld geht zur Neige", schreibt Trump weiter. In einem weiteren Post rief Trump den Iran zur "bedingungslosen Kapitulation" auf.

US-Präsident Donald Trump sieht den iranischen Luftraum im Konflikt mit Israel vollständig unter Kontrolle. "Wir haben jetzt die vollständige und totale Kontrolle über den Luftraum über dem Iran", schrieb Trump in seinem Onlinedienst Truth Social. Der Iran habe reichlich gute Luftverteidigungssysteme gehabt, aber sie seien nicht vergleichbar mit den US-Systemen, betonte der Präsident. 

Der Iran hat Regierungsvertretern und ihren Leibwächtern die Nutzung aller mit dem Internet verbundenen Kommunikationsgeräte untersagt. Das Verbot umfasse Mobiltelefone, Smartwatches und Laptops, meldete die Nachrichtenagentur Fars. Nähere Gründe wurden nicht genannt. Das Verbot legt jedoch nahe, dass iranische Stellen die digitalen Signaturen der Geräte für einen Ansatzpunkt Israels bei Angriffen auf Führungskräfte halten.

US-Vizepräsident JD Vance hat zusätzliche Schritte der USA gegen den Iran in Aussicht gestellt. Präsident Donald Trump könnte "zu dem Schluss kommen, dass er weitere Maßnahmen ergreifen muss, um die iranische (Uran-)Anreicherung zu beenden", erklärte Vance im Kurzbotschaftendienst X. Welche Maßnahmen dies sein könnten, schrieb Vance nicht. Trump habe "bemerkenswerte Zurückhaltung darin gezeigt, den Fokus unserer Streitkräfte auf den Schutz unserer Soldaten und Bürger zu legen", so der US-Vizepräsident weiter.

Das US-Militär stationiert weitere Kampfflugzeuge im Nahen Osten. Das berichtete die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf drei US-Beamte. Die Stationierungen umfassten einem der Insider zufolge Kampfflugzeuge vom Typ F-16, F-22 und F-35. Zwei der Personen sprachen von einem defensiven Auftrag der Kampfflugzeuge. Diese können etwa Drohnen abfangen.

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben mehrere Stellungen im Iran angegriffen und dabei "Dutzende" Raketenwerfer getroffen. "Vor kurzer Zeit hat die israelische Luftwaffe eine Reihe von Angriffen im Westen des Iran durchgeführt", hieß es in einer Erklärung der Armee. "Im Rahmen dieser Angriffe wurden mehrere Stellungen und Dutzende Boden-Boden-Raketenwerfer getroffen."

Das Auswärtige Amt hat einen zweiten Sonderflug aus der jordanischen Hauptstadt Amman angekündigt, um Deutsche aus Israel auszufliegen. Der Flug sei für Donnerstag geplant, teilte eine Ministeriumssprecherin in Berlin mit. Ein für Mittwoch geplanter Flug von Amman nach Deutschland bietet den Angaben zufolge Platz für 180 Personen. Die auf der Krisenvorsorgeliste ELEFAND registrierten Deutschen werden über die Details informiert, wie die Sprecherin weiter erklärte.

Frankreich will sich im Krieg zwischen Israel und dem Iran gemeinsam mit Deutschland und Großbritannien für eine Verhandlungslösung einsetzen. Wie schon bei dem Atomabkommen mit dem Iran vor zehn Jahren seien Verhandlungen der einzige Weg, um eine Rückabwicklung des iranischen Atom- und Ballistikprogramms zu erreichen, sagte Frankreichs Außenminister Jean-Noël Barrot im Parlament in Paris.

"Deshalb rufen wir zur Zurückhaltung, zur Deeskalation und zur Einstellung der Schläge auf beiden Seiten auf und rufen wir zur Rückkehr zu Verhandlungen auf." Das habe er seinem iranischen, israelischen und amerikanischen Amtskollegen gesagt. "Und ich habe ihnen auch gesagt, dass wir, so wie es vor zehn Jahren die Franzosen, Deutschen und Briten waren, die die Lösung gefunden haben, bereit sind, unsere Kompetenz, unsere Erfahrung und unsere Beständigkeit einzubringen, um diese Gespräche mit den Beteiligten zu führen."

2015 hatte der Iran im Wiener Atomabkommen nach langen Verhandlungen mit China, Russland, den USA, Frankreich, Deutschland und Großbritannien vereinbart, sein Nuklearprogramm einzuschränken.

Der Iran hat Israel nach Armeeangaben erneut mit mehreren Raketen angegriffen. Die meisten Geschosse seien von der Flugabwehr abgefangen worden, hieß es weiter. Nach Angaben des Rettungsdienstes Magen David Adom gibt es nach bisherigem Kenntnisstand keine Verletzten. In mehreren Landesteilen, darunter der Küstenmetropole Tel Aviv, heulten die Sirenen. Die Menschen in den betroffenen Gebieten durften die Schutzräume kurze Zeit später wieder verlassen.

Bundeskanzler Friedrich Merz hat Israel Respekt für den Angriff auf den Iran gezollt und sieht darin einen Dienst für die westlichen Verbündeten. "Das ist die Drecksarbeit, die Israel macht für uns alle", sagte Merz am Rande des G7-Gipfels in einem Interview mit dem ZDF. "Wir sind von diesem Regime auch betroffen." Die Führung in Teheran habe "Tod und Zerstörung über die Welt gebracht, mit Anschlägen, mit Mord und Totschlag, mit Hisbollah, mit Hamas", sagte der Kanzler.

Der Angriff der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas am 7. Oktober 2023 auf Israel "wäre ohne das Regime in Teheran niemals möglich gewesen", führte Merz weiter aus.  "Ich kann nur sagen, größten Respekt davor, dass die israelische Armee, die israelische Staatsführung den Mut dazu gehabt hat, das zu machen". Andernfalls "hätten wir sonst möglicherweise Monate und Jahre weiter diesen Terror dieses Regimes gesehen und dann möglicherweise noch mit einer Atomwaffe in der Hand", sagte der Kanzler.

Bundeskanzler Friedrich Merz hat das Recht Israels hervorgehoben, sich gegen den Iran zu verteidigen. Am Rande des G7-Gipfels in Kananaskis sagte Merz der ARD, die Auseinandersetzung zwischen Israel und dem Iran sei eines der wichtigen Themen bei den gemeinsamen Beratungen gewesen. In ihrer gemeinsamen Erklärung hätten die G7-Staaten betont, das Regime in Teheran sei für den Terror auf der Welt maßgeblich verantwortlich. Zudem sei es inakzeptabel, dass der Iran dabei sei, eine Atomwaffe zu bauen. "Und insofern macht Israel von seinem Recht auf Selbstverteidigung Gebrauch", so Merz.

Die ersten wegen des Kriegs mit dem Iran im Ausland gestrandeten Israelis sollen ab Mittwoch nach Hause geflogen werden. "Morgen (Mittwoch) werden wir voraussichtlich Rettungsflüge von folgenden Zielen aus durchführen: Larnaka, Athen, Rom, Mailand und Paris", teilte El Al, die größte Fluggesellschaft des Landes, mit. Laut Jerusalem Post sitzen derzeit knapp 150.000 Israelis im Ausland fest. 

Die Passagiere, die mitgenommen werden sollen, werden laut El Al im Laufe des Tages benachrichtigt. Die Flieger seien bereits ausgebucht. Israelis konnten sich vorab für die Sonderflüge registrieren. Auch die Fluggesellschaft Air Haifa kündigte an, ab Mittwoch "Rettungsflüge" von Zypern in die israelische Küstenstadt Haifa anzubieten. Die Airline wird eigenen Angaben nach in den kommenden Tagen voraussichtlich etwa neun Verbindungen pro Tag auf dieser Strecke fliegen.

Bundeskanzler Friedrich Merz hat europäische Hilfe angeboten, wenn es zu einem Wiederaufleben der diplomatischen Gespräche mit Iran kommen sollte. "Wir wären bereit, uns daran zu beteiligen, so wie ja vor diesem Angriff Israels auch", sagte er am Rande des G7-Gipfels zu Welt TV mit Blick auf Deutschland, Frankreich und Großbritannien.

Nach den israelischen Angriffen auf den Iran geht Bundeskanzler Friedrich Merz davon aus, dass die Führung in Teheran in erheblicher Bedrängnis ist. "Ich gehe davon aus, dass die Angriffe der letzten Tage bereits dazu geführt haben, dass dieses Mullah-Regime sehr geschwächt ist", sagte Merz im kanadischen Kananaskis im Gespräch mit dem Sender Welt TV. Ferner sei davon auszugehen, "dass es wahrscheinlich nicht mehr zurückkehrt zur alten Stärke". Damit sei auch die Zukunft des Iran ungewiss, sagte Merz.

Große Teile der iranischen militärischen Führung lebten nicht mehr, ebenso wie die Anführer der Revolutionsgarden. Ob sich die USA in den militärischen Konflikt einschalten, hänge "auch sehr davon ab, inwieweit das Mullah-Regime bereit ist, an den Verhandlungstisch zurückzukehren". Die Entscheidung darüber werde wohl "in naher Zukunft getroffen".

Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz hat neue massive Angriffe im Iran angedroht. "Wir werden heute sehr bedeutsame Ziele in Teheran angreifen", sagte der Minister beim Besuch eines Ortes im Zentrum Israels, wo es am Morgen bei einem iranischen Raketenangriff Schäden gegeben hatte.

"Wir werden dem Iran weiter schwere Schläge versetzen", kündigte er an. Man greife die gesamte nukleare Infrastruktur des Landes an, sagte der Minister weiter.

Einen Tag nach einem israelischem Angriff auf den Hauptsitz des iranischen Staatsfernsehens in Teheran ist dort nach Angaben des Senders ein Feuer ausgebrochen. Der Rauch in dem Gebäude des Radio- und Fernsehsenders sei auf ein Feuer zurückzuführen, das durch den Wind neu entfacht worden sei, teilte der Sender mit. Ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP sah in der Nähe eine weiße Rauchwolke.

Angesichts der kriegerischen Auseinandersetzung zwischen Israel und dem Iran hat Bundesaußenminister Johann Wadephul allen Deutschen in Israel eine mögliche Ausreise zugesichert. "Wir wollen dafür Sorge tragen, dass in der Tat alle, die sich dazu entschließen, auf dem Landwege Israel jetzt zu verlassen und (...) nach Deutschland zurückzukommen, dass das ermöglicht wird", sagte Wadephul dem Sender Welt TV. "Die Lage ist gefährlich", fügte er hinzu, aber "für viele wird es sinnvoller sein, zu Hause zu bleiben".

Auf der Krisenvorsorgeliste Elefand für Israel hätten sich aktuell knapp 4.000 Deutsche eingetragen, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amts.

Der chinesische Präsident Xi Jinping hat sich mit Blick auf den Konflikt zwischen Israel und dem Iran besorgt gezeigt und alle Parteien zur Deeskalation aufgerufen. "Die militärische Handlung Israels gegen den Iran hat zu einer plötzlichen Eskalation der Spannungen im Nahen Osten geführt, was China zutiefst beunruhigt", erklärte Xi laut der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua während eines Besuchs in Kasachstan. 

"Wir lehnen jede Handlung ab, welche die Souveränität, Sicherheit und territoriale Integrität anderer Länder verletzt", fügte Xi hinzu. "Alle Parteien sollten sich bemühen, den Konflikt so schnell wie möglich zu deeskalieren und eine weitere Eskalation der Spannungen vermeiden", sagte der Präsident.

Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz hat Irans geistlichem Oberhaupt Ayatollah Ali Chamenei mit einem ähnlichen Schicksal wie dem des irakischen Machthabers Saddam Hussein gedroht. "Ich warne den iranischen Diktator davor, weiter Kriegsverbrechen zu begehen und Raketen in Richtung israelischer Zivilisten abzufeuern", sagte Katz laut einer Mitteilung seines Büros bei einem Treffen mit Befehlshabern der israelischen Armee. 

Chamenei solle sich daran erinnern, was mit Saddam Hussein passiert sei, der den gleichen Weg gegen Israel eingeschlagen habe, sagte Katz. Unter der Herrschaft Saddam Husseins griff der Irak während des Golfkrieges 1991 Israel mit Raketen an. Die USA warfen ihm nach den Anschlägen vom 11. September 2001 vor, den Bau von Massenvernichtungswaffen anzustreben, und marschierten 2003 in den Irak ein. Hussein wurde gestürzt, nach monatelanger Flucht festgenommen und schließlich im Jahr 2006 hingerichtet.

Für den Fall einer Beteiligung der USA am Krieg zwischen Israel und dem Iran warnt die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas vor einer Ausweitung des Konflikts in der Region. "Wenn die Vereinigten Staaten involviert werden, wird dies die Region definitiv in einen größeren Konflikt hineinziehen, und das ist in niemandes Interesse", sagte sie vor Journalisten in Brüssel. In einem Telefonat mit dem US-Außenminister Marco Rubio habe dieser auch betont, dass es nicht im Interesse der Vereinigten Staaten sei, in diesen Konflikt hineingezogen zu werden. 

Für den weiteren Verlauf des Krieges zwischen Israel und Iran gilt als entscheidend, was US-Präsident Donald Trump tut. Die Möglichkeiten reichen vom Einsatz für eine Verhandlungslösung bis zum direkten Eingreifen der USA in den Konflikt.

Die israelische Luftwaffe hat bisher eigenen Angaben zufolge nicht die unterirdische iranische Atomanlage Fordo angegriffen. Ein Vertreter des israelischen Militärs erklärte, dass dies noch geschehen könnte. "Wir ergreifen Maßnahmen, um eine nukleare Katastrophe zu vermeiden." In der Nacht seien im Iran Dutzende Ziele angegriffen worden, die mit dem iranischen Nuklear- und ballistischen Raketenprogramm in Verbindung stünden.

Der Iran habe bislang rund 400 ballistische Raketen und Hunderte von Drohnen auf Israel abgefeuert. Die Angriffe gingen allerdings zahlenmäßig zurück, was zeige, dass Israel die iranischen Fähigkeiten zum Raketenabschuss bereits reduziert habe.

Die iranische Polizei hat eine mutmaßliche israelische Drohnen- und Sprengstofffabrik im iranischen Isfahan entdeckt. Sie soll zum israelischen Geheimdienst Mossad gehört haben, wie das Onlineportal Iran Nuances berichtete. Demnach wurde ein Verdächtiger, der in der Werkstatt Sprengstoff hergestellt und getestet haben soll, von der Polizei festgenommen. Ein Video soll Material aus der Werkstatt zeigen. Den Großangriff Israels gegen den Iran haben Berichten zufolge Agenten des Auslandsgeheimdienstes Mossad unterstützt und vorbereitet. Dabei sollen sie auch tief im Inneren des Irans im Einsatz gewesen sein. Unter anderem platzierten und bedienten sie demnach Präzisionswaffen und Drohnen mitten im Land, um Luftabwehrstellungen und Raketensilos zu zerstören.

Israels Luftwaffe hat erneut den Norden der iranischen Hauptstadt Teheran angegriffen. Augenzeugen berichteten von einer schweren Explosion in einem dicht besiedelten und wohlhabenden Stadtteil mit bekannten Einkaufszentren. Das genaue Ziel des Angriffs ist bislang unklar. Zuvor hatte Israel seine Luftangriffe auf Teheran laut Augenzeugen bis Mitternacht fortgesetzt. Das Internet ist stark eingeschränkt, die Versorgungslage verschärft sich. Die Bewohner der Millionenmetropole sind in großer Sorge vor einer weiteren Eskalation der Angriffe auf die Stadt.

Der Iran hat sich in den vergangenen Jahrzehnten ein Netzwerk aus Verbündeten in der Region geschaffen. Im aktuellen Konflikt mit Israel halten sich einige von ihnen aber zurück. Woran liegt das?

Außenminister Johann Wadephul rechnet nicht damit, dass sich die USA aktiv in den militärischen Konflikt zwischen Israel und dem Iran einschalten. Das habe Washington von Anfang an deutlich gemacht, sagte er bei Welt TV. Dies könnte sich allerdings ändern, wenn US-Einrichtungen angegriffen würden. Dann würden sich die USA verteidigen. "Insofern sollten die Iraner vorsichtig sein. Das ist ihnen auch gesagt worden."

17.06.2025 • 13:31 Uhr

Wadephul fordert Verhandlungen

Bundesaußenminister Johann Wadephul mahnt Verhandlungen an. Die iranische Regierung müsse dazu jetzt ihre Bereitschaft erklären, sagt er bei Welt TV. Die Europäer seien bereit, an Verhandlungen mitzuwirken. Wadephul zeigte sich vorsichtig optimistisch für eine Verhandlungslösung: "Wenn das ernsthaft weiterverfolgt wird, dann gibt es dafür auch eine Aussicht, recht bald."

Der Kreml sieht bei Israel derzeit kein Interesse an Vermittlungsbemühungen im Konflikt mit dem Iran. Sprecher Dmitri Peskow spach vor Journalisten von einer "galoppierenden Eskalation" und rief beide Seiten zur Zurückhaltung auf. Russlands Angebot zur Vermittlung zwischen Israel und Iran bleibe bestehen.

Der jordanische König Abdullah II. hat in einer Rede vor dem Europaparlament vor einer Ausweitung des Konflikts im Nahen Osten gewarnt. Der Angriff Israels auf den Iran berge die Gefahr einer "Eskalation der Spannungen in meiner Region und darüber hinaus", sagte Abdullah II. Es sei "nicht abzusehen, wo die Grenzen dieses Schlachtfeldes enden werden".

Der Iran hat seit der Nacht israelischen Armeeangaben zufolge rund 30 Raketen auf Israel gefeuert. Die meisten Raketen seien abgefangen worden, es habe jedoch auch mehrere Einschläge im Land gegeben, teilte Israels Militärsprecher Effie Defrin mit.

Berichten zufolge gab es Schäden. In einer Stadt nördlich von Tel Aviv brannte Medien zufolge bei einem Raketeneinschlag auf einem Parkplatz ein leerer Bus aus. Die Times of Israel berichtete unter Berufung auf Ersthelfer von fünf Verletzten bei dem Vorfall.

17.06.2025 • 11:54 Uhr

Cyberangriff auf iranische Bank

Eine iranische Bank ist Ziel einer Cyberattacke geworden. Der Angriff störe das Online-Banking der Sepah-Bank, berichtete die iranische Nachrichtenagentur Fars. In den kommenden Stunden könnte es demnach auch Probleme an Tankstellen geben, da die Infrastruktur an das Banksystem angebunden ist. Im Iran kann an Zapfsäulen direkt bezahlt werden. Die Bank Sepah ist mit internationalen Sanktionen belegt und zählt zu einer der ältesten im Iran. Zum Ursprung des Cyberangriffs gab es zunächst keine Informationen.

Teheran hat die G7-Erklärung zum Krieg zwischen Israel und Iran scharf verurteilt. Die Erklärung habe die "eklatante Aggression Israels" gegen den Iran ignoriert, ebenso wie die "rechtswidrigen Angriffe auf unsere friedliche nukleare Infrastruktur sowie die wahllose Zielerfassung von Wohngebieten und die Tötung unserer Bürger", schrieb Außenamtssprecher Ismail Baghai in einer Mitteilung. 

17.06.2025 • 11:49 Uhr

Trump streitet Kontakt zu Iran ab

US-Präsident Donald Trump hat nach eigenen Worten in keiner Weise versucht, den Iran für Friedensgespräche zu erreichen. "Der Iran hätte das Abkommen annehmen sollen, das auf dem Tisch lag", schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social.

Der Iran hat nach eigenen Angaben in der Nacht zu Dienstag "strategische Ziele" in Israel getroffen. Verschiedenen Arten von Drohnen, "die mit präzisen Zerstörungs- und Zielfähigkeiten ausgestattet sind" hätten "strategische Positionen" in Tel Aviv und Haifa zerstört, erklärte General Kiumars Heidari laut Staatsfernsehen. Israel erklärte nur, es sei erneut vom Iran angegriffen worden, äußerte sich aber nicht zu möglichen Angriffen auf strategische Ziele.

Das israelische Militär soll nach palästinensischen Angaben erneut Wartende in der Nähe eines Verteilzentrums für humanitäre Hilfsgüter im Gazastreifen getötet haben. Die von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde sprach von mindestens 45 Toten und Hunderten Verletzten. Ein örtliches Krankenhaus bestätigte der Nachrichtenagentur AP die Opferzahl.

Die iranischen Revolutionsgarden haben nach eigener Aussage den israelischen Geheimdienst und das Operationszentrum des Mossad angegriffen. Das berichten iranische Staatsmedien.

Konfliktparteien als Quelle
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch Konfliktparteien können in der aktuellen Lage zum Teil nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

China fordert nach einem Online-Post von US-Präsident Donald Trump zum Krieg zwischen Israel und dem Iran mehr Einsatz einflussreicher Länder zur Entschärfung des Konflikts. Öl ins Feuer zu gießen, werde nicht helfen, die Lage zu entspannen, sondern Konflikte verschärfen, sagte Außenamtssprecher Guo Jiakun. Trump hatte geschrieben: "Jeder sollte Teheran sofort verlassen" und erklärt, Teheran hätte im Streit um das iranische Atomprogramm das von ihm vorgeschlagene Abkommen unterschreiben sollen. Die USA sind der wichtigste Verbündete Israels. Peking hat enge Beziehungen mit Teheran.

17.06.2025 • 10:56 Uhr

"Keine perfekte Raketenabwehr"

Die Menschen in Israel wüssten, dass es keine perfekte Raketenabwehr gebe, sagt ARD-Korrespondentin Sophie von der Tann. Laut israelischer Armee kämen fünf bis zehn Prozent der Raketen durch - trotz verschiedener Abwehrsysteme. Der Schock bei der Bevölkerung sei angesichts der Vielzahl von Einschlägen dennoch groß.

Der Iran hat alle Ärzte und Krankenpfleger aus ihrem Urlaub zurückbeordert. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf iranische Staatsmedien.

17.06.2025 • 09:56 Uhr

Iran greift Israel mit Drohnen an

Der Iran hat nach seinen Raketenattacken auf Israel in der Nacht eine neue Angriffswelle mit Drohnen gestartet. Die Angriffe mit den sogenannten Kamikazedrohnen sollten intensiviert werden, sagte Kiumars Heydari, Kommandeur der iranischen Bodenstreitkräfte, laut der staatlichen Nachrichtenagentur Irna. "Der Feind soll wissen, dass eine neue Welle massiver Angriffe durch die Streitkräfte (...) mit neuen und fortschrittlichen Waffen begonnen hat und sich in den kommenden Stunden noch verstärken wird", zitierte Irna den Kommandeur.

Nach palästinensischen Angaben sind im Gazastreifen mindestens 45 Palästinenser getötet worden, während sie auf Hilfslastwagen warteten. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

US-Präsident Donald Trump will ein "wirkliches Ende" des Atomkonflikts mit dem Iran und einen "vollständigen Verzicht" des Landes auf Atomwaffen, wie aus Kommentaren eines CBS-News-Reporters auf X hervorgeht. Trump äußerte die Bemerkungen während seiner Abreise aus Kanada. Der Präsident habe vorausgesagt, dass Israel seine Angriffe auf den Iran nicht verlangsamen werde.

US-Präsident Donald Trump will den Konflikt um das iranische Atomprogramm nach Informationen des Senders CBS "ein für allemal" lösen. Die Israelis würden vorerst ihre Angriffe auf Ziele im Iran nicht verlangsamen, zitiert ein CBS-Reporter den Präsidenten auf der Plattform X.

Er erwäge, US-Vizepräsident JD Vance oder seinen Sondergesandten Steve Witkoff zu Gesprächen mit der iranischen Führung zu entsenden. Es hänge aber davon ab, was passieren werde, wenn er zurück in Washington sei, wird Trump weiter zitiert.

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben den ranghöchsten Kommandeur des iranischen Militärs getötet. Generalstabschef Ali Schadmani sei bei einem Luftangriff auf ein Kommandozentrum im Zentrum Teherans "eliminiert" worden, teilte die Armee mit.

Er sei zugleich Befehlshaber der Revolutionsgarden und der iranischen Streitkräfte und der engste Berater von Irans geistigem Oberhaupt Ali Chamenei gewesen. Die Gelegenheit für den nächtlichen Angriff habe sich "plötzlich" ergeben.

17.06.2025 • 07:59 Uhr

Israel bombardiert Tabris

Israels Luftwaffe hat Berichten zufolge eine neue Angriffswelle auf den Nordwesten Irans geflogen. In der Millionenstadt Tabris waren am Morgen laute Explosionen zu hören, wie iranische Medien übereinstimmend berichteten. Nähere Details zu den Zielen lagen zunächst nicht vor.

In der Hauptstadt Teheran setzte Israel laut Augenzeugen bis Mitternacht die Luftangriffe fort. Das Internet ist stark eingeschränkt, die Versorgungslage verschärft sich weiter. Die Bewohner der Millionenmetropole sind in großer Sorge vor einer weiteren Eskalation der Angriffe.

Der Iran hat erneut Raketen auf Israel gefeuert. Der staatliche Rundfunk sprach von einem "Raketenregen" auf Ziele in Israel. Die israelische Armee teilte mit, die Flugabwehr sei im Einsatz, um die Bedrohung abzuwehren. Die Bevölkerung sei angewiesen, bis auf Weiteres in den Schutzräumen zu bleiben, teilte das israelische Militär mit.

Die israelische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben in der Nacht "umfassende" Angriffe auf militärische Ziele im Westen des Iran geflogen. Dutzende Lagerstätten und Abschussanlagen für Boden-Boden-Raketen seien getroffen worden, teilte die Armee mit.

Außerdem seien Flugabwehrstellungen und Lagerstätten für Drohnen im Westen der Islamischen Republik attackiert worden. Die Angriffe seien beendet, hieß es. Nähere Einzelheiten wurden in der Mitteilung auf Telegram nicht gemacht. Von iranischer Seite gab es zu Israels Angaben zunächst keine Mitteilung.

Bei dem israelischen Angriff auf den staatlichen iranischen Fernsehsender Irib sind nach Angaben des Mediums drei Mitarbeiter getötet worden. Mehrere weitere Menschen seien verletzt worden, teilte Irib mit. Irans Außenminister Abbas Araghtschi verurteilte den Angriff vom Montag als "feige".

17.06.2025 • 07:46 Uhr

Trump kanzelt Macron ab

US-Präsident Donald Trump hat Frankreichs Präsident Emmanuel Macron widersprochen und klargestellt, dass seine vorzeitige Abreise von G7-Gipfel in Kanada nichts mit einer Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran zu tun habe. Der "öffentlichkeitsheischende" französische Präsident habe fälschlicherweise behauptet, er reise nach Washington zurück, um an einer Waffenruhe zu arbeiten, schrieb Trump kurz nach dem Einstieg in die Regierungsmaschine Air Force One in Calgary auf der Plattform Truth Social. 

"Er hat keine Ahnung, warum ich jetzt auf dem Weg nach Washington bin, aber es hat sicherlich nichts mit einer Waffenruhe zu tun", schrieb Trump dort weiter. "Es geht um etwas viel Größeres als das." Macron liege immer falsch. 

Renommierte iranische Aktivisten und Prominente haben ein Ende des Kriegs zwischen dem Iran und Israel gefordert.

In einem Gastbeitrag in der französischen Zeitung Le Monde forderten sie "die sofortige Einstellung der Urananreicherung durch die Islamische Republik, die Einstellung der militärischen Feindseligkeiten, ein Ende der Angriffe auf lebenswichtige Infrastrukturen sowohl im Iran als auch in Israel und die Beendigung der Massaker an der Zivilbevölkerung in beiden Ländern."

Unterzeichnet wurde der Beitrag unter anderem von den Friedensnobelpreisträgerinnen Narges Mohammadi und Shirin Ebadi, sowie den preisgekrönten Regisseuren Jafar Panahi und Mohammad Rasoulof.

Die Bundesregierung hat Verständnis dafür gezeigt, dass US-Präsident Donald Trump den G7-Gipfel wegen der Entwicklungen im Nahen Osten vorzeitig verlassen hat. "Nach intensiven und guten Beratungen zu Fragen der Weltwirtschaft, des Handels und zur Rohstoffsicherheit hat die Bundesregierung Verständnis für die vorzeitige Abreise des US-Präsidenten aus dem Kreis der G7", teilte ein Sprecher im kanadischen Kananaskis mit.

Die Staats- und Regierungschefs hätten sich ausführlich über die Lage im Nahen Osten ausgetauscht und teilten die Erwartung, dass der Konflikt schnell und politisch beendet werden müsse. "Iran darf niemals Nuklearwaffen besitzen", fügte er hinzu. Die Lösung der Iran-Krise müsse zu einer breiten Deeskalation von Feindseligkeiten im Nahen Osten führen.

US-Präsident Donald Trump und die anderen G7-Chefs haben sich unerwartet auf eine gemeinsame Erklärung zu den Angriffen zwischen Israel und dem Iran verständigt. In dem von Gastgeber Kanada veröffentlichten Text wird der Iran als "die Hauptquelle regionaler Instabilität und des Terrors" bezeichnet und Israels Recht auf Selbstverteidigung betont. Weiter erklären die Staats- und Regierungschefs der G7, man habe stets unmissverständlich klargestellt, dass der Iran niemals in den Besitz einer Atomwaffe gelangen dürfe.

Direkte Kritik am israelischen Vorgehen gegen den Iran findet sich in der Erklärung der Gruppe führender demokratischer Wirtschaftsmächte nicht. Es wird lediglich die Bedeutung des Schutzes der Zivilbevölkerung in dem Konflikt betont und gefordert, dass die Lösung der Iran-Krise zu einer umfassenderen Deeskalation der Feindseligkeiten im Nahen Osten führen sollte - einschließlich eines Waffenstillstands im Gazastreifen.

Die USA erörtern derzeit einem Medienbericht zufolge mit dem Iran die Möglichkeit eines Treffens noch in dieser Woche. Wie Nachrichtenseite Axios unter Berufung auf vier mit der Angelegenheit vertraute Personen berichtete, soll das Treffen zwischen dem US-Gesandten Steve Witkoff und dem iranischen Außenminister Abbas Araghchi stattfinden. Witkoff und Araghchi sollen dann einen Waffenstillstand zwischen dem Iran und Israel sowie das Atomabkommen besprechen.

Der Iran hat Israel nach Angaben des israelischen Militärs in der Nacht abermals angegriffen. Berichte über Verletzte gab es jedoch zunächst nicht. Die Bevölkerung könne die Schutzräume wieder verlassen, teilte die Armee mit. In den Stunden zuvor hatte der Iran wiederholt einzelne Raketen abgefeuert. Auch dabei war laut Berichten niemand zu Schaden gekommen.

Nach der vorzeitigen Abreise des US-Präsidenten Donald Trump vom G7-Gipfel in Kanada hat sich Verteidigungsminister Pete Hegseth in den sogenannten Situation Room des Weißen Hauses begeben. In dem berühmten Lagebesprechungsraum wollte er sich mit Trump und seinem Sicherheitsteam treffen. Hegseth sagte dem Sender Fox News, das aktuelle Vorgehen diene dazu, "sicherzustellen, dass unsere Leute in Sicherheit sind". Weitere Einzelheiten zu dem Treffen nannte er zunächst nicht.

Hegseths Sprecher Sean Parnell schrieb auf X, dass "die amerikanischen Streitkräfte ihre defensive Haltung beibehalten" würden.

Wegen des Krieges zwischen Israel und dem Iran empfiehlt China seinen Bürgern, aus Israel auszureisen. Um deren Sicherheit zu gewährleisten, sollten chinesische Staatsbürger Israel schnellstmöglich über die Landgrenze verlassen, teilte die diplomatische Vertretung in Tel Aviv mit. Empfohlen werde der Grenzübergang nach Jordanien. 

Viele zivile Einrichtungen seien beschädigt worden und die Zahl der zivilen Opfer nehme zu, was die Sicherheitslage verschärfe, hieß es in der Mitteilung weiter. Die Botschaft gehe davon aus, dass der israelische Luftraum weiterhin gesperrt bleibe. Die Grenzübergänge nach Jordanien und Ägypten blieben jedoch offen, teilte die Botschaft mit.

Die US-Regierung hat Berichte über angebliche amerikanische Angriffe gegen den Iran als "falsch" zurückgewiesen. Die US-Truppen im Nahen Osten hielten weiter daran fest, sich bei Bedarf zu verteidigen, erklärte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Sean Parnell, auf der Plattform X. "Wir werden amerikanische Truppen & unsere Interessen beschützen", schrieb er. 

Kurz zuvor hatte Verteidigungsminister Pete Hegseth erklärt, er habe am Wochenende zum Schutz der eigenen Truppen im Nahen Osten eine Verstärkung der Militärpräsenz in der Region angeordnet. Er nannte dabei keine Details. 

Der Iran setzt seine Raketenangriffe auf Israel nach Angaben des israelischen Militärs in der Nacht fort. Die Flugabwehr sei erneut im Einsatz, um Geschosse abzufangen, teilte das israelische Militär in der Nacht mit. Die Bevölkerung ist angewiesen, bis auf Weiteres in den Schutzräumen zu bleiben.

Nur kurz zuvor hatte der Iran bereits Raketen auf Israel abgefeuert, wobei es keine Berichte über Einschläge in städtischen Gebieten gab. Ein Sprecher der mächtigen iranischen Revolutionsgarden hatte zuvor laut der staatlichen iranischen Nachrichtenagentur Irna angekündigt, die neue Welle an Angriffen auf den Erzfeind Israel werde bis zum Morgen "ununterbrochen fortgesetzt".

Angesichts der militärischen Eskalation zwischen Israel und dem Iran hat Frankreichs Präsident Emmanuel Macron beide Länder dazu aufgerufen, Angriffe auf Zivilisten zu "beenden". "Wenn die USA einen Waffenstillstand erreichen können, ist das eine gute Sache", sagte Macron beim G7-Gipfel in den kanadischen Rocky Mountains.

Zugleich warnte der französische Regierungschef davor, einen Regierungswechsel im Iran mit Gewalt herbeizuführen, dies wäre ein "strategischer Fehler". "Alle, die glauben, dass man ein Land durch Bombardierung von außerhalb vor sich selbst und gegen sich selbst retten kann, haben sich immer geirrt", fügte Macron hinzu.

US-Präsident Donald Trump verlässt den G7-Gipfel in Kanada nach Angaben des Weißen Hauses vorzeitig. "Präsident Trump wird heute Abend nach Washington zurückkehren, um sich um viele wichtige Angelegenheiten zu kümmern", teilte seine Sprecherin Karoline Leavitt mit.

Die US-Regierungszentrale nannte die Lage im Nahen Osten als Grund für die vorgezogene Abreise vom Treffen der führenden demokratischen Wirtschaftsmächte in Kananaskis. "Es wurde viel erreicht, aber wegen der Ereignisse im Nahen Osten wird Präsident Trump heute Abend nach dem Abendessen mit den Staatschefs abreisen", schrieb Leavitt auf der Plattform X.

Die Zentrifugen der iranischen Uran-Anreicherungsanlage Natans sind nach Einschätzung des Chefs der Internationalen Atomenergieagentur (IAEA) durch Israels Angriffe möglicherweise zerstört worden. Sie seien wahrscheinlich "schwer beschädigt, wenn nicht sogar vollständig zerstört" worden, sagte IAEA-Chef Rafael Grossi dem britischen Sender BBC. Dies sei Folge des Stromausfalls durch den Angriff am Freitag. 

Bei einer Sondersitzung des IAEA-Gouverneursrates in Wien hatte Grossi berichtet, dass die stark beschädigte Anlage in Natans seit den Angriffen vom Freitag nicht noch weiter zerstört worden sei. Er wies darauf hin, dass der unterirdische Teil von Natans nicht getroffen worden sei, aber dass die dort installierten Geräte durch den Stromausfall beschädigt worden sein könnten.

Angesichts des Krieges zwischen Israel und dem Iran hat US-Präsident Donald Trump die Einwohner der Millionenstadt Teheran zur Flucht aufgefordert. "Jeder sollte Teheran sofort verlassen", schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social. In der iranischen Hauptstadt, die seit Tagen von israelischen Angriffen erschüttert wird, leben schätzungsweise etwa neun Millionen Menschen. Bereits seit dem Wochenende gibt es Berichte über lange Staus auf Ausfallstraßen, weil viele Einwohner fliehen. Im Großraum Teheran sollen insgesamt um die 15 Millionen Menschen leben. 

Es ist noch unklar, was der Beweggrund für Trumps Evakuierungsaufruf war. In seinem Post schrieb Trump, Teheran hätte im Streit um das iranische Atomprogramm das von ihm vorgeschlagene Abkommen unterschreiben sollen. Das sei eine "Verschwendung von Menschenleben". In Großbuchstaben ergänzte Trump: "Der Iran darf keine Atomwaffe besitzen."

Israel hatte am Nachmittag zunächst zur Evakuierung eines rund 300.000 Einwohner zählenden Teheraner Stadtteils aufgerufen. Kurz darauf wurde dort das Hauptgebäude eines staatlichen Senders getroffen. Zuvor hatte bereits auch der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu die Einwohner Teherans zur Flucht aufgerufen.

Angesichts des Angriffe zwischen Israel und dem Iran verstärken die USA ihre Militärpräsenz im Nahen Osten. Das habe er am Wochenende zum Schutz der eigenen Truppen in der Region angeordnet, schrieb US-Verteidigungsminister Pete Hegseth auf der Plattform X. Er nannte dabei keine Details, was sich hinter den in die Region verlegten "zusätzlichen Fähigkeiten" des Militärs verbirgt. Der Schutz der eigenen Truppen habe für die USA "oberste Priorität", schrieb er. 

Übereinstimmenden Medienberichten zufolge schickt das US-Militär einen zweiten Flugzeugträgerverband in den Nahen Osten. Die USS "Nimitz" und die dazugehörigen Schiffe würden früher als geplant aus Asien abgezogen, um im Nahen Osten den Flugzeugträger USS "Carl Vinson" zu unterstützen, berichteten unter anderem die Sender CNN und NBC News. Die von einem Atomreaktor angetriebene USS "Nimitz" mit einer Besatzung von mehreren Tausend Soldaten kann Dutzende Kampfflugzeuge transportieren. Der Flugzeugträger soll demnach wohl nächste Woche in der Region ankommen. 

Vizekanzler Lars Klingbeil (SPD) hat Israel mit Blick auf den Konflikt mit dem Iran die "absolute Solidarität" Deutschlands versichert. Der Iran habe das Staatsziel, das Existenzrecht Israels auszulöschen, sagte der Bundesfinanzminister und SPD-Parteivorsitzende bei einer Veranstaltung der Rheinischen Post. "Der Iran bereitet vor, systematisch den Staat Israel auszulöschen." Als deutscher Politiker müsse man in der Situation klar sagen, dass die Solidarität dem Staat Israel gelte. 

Zugleich betonte Klingbeil: "Das heißt nicht, dass man alles unkritisch sehen muss." So habe sich bei ihm in den vergangenen Wochen der Eindruck verfestigt, dass beim Vorgehen Israels im Gazastreifen "die Verhältnismäßigkeit nicht mehr gegeben ist", sagte der SPD-Politiker. "Und gerade, weil ich solidarisch mit dem Staat Israel bin, muss ich nicht solidarisch in jeder Hinsicht mit der Regierung (von Israels Regierungschef Benjamin) Netanjahu auch sein."

Im Konflikt zwischen dem Iran und Israel sieht US-Präsident Donald Trump Chancen auf eine Verhandlungslösung. "Ich denke, es wird ein Abkommen unterzeichnet werden", sagte Trump am Rande des G7-Gipfels in Kanada. Andernfalls werde etwas passieren, schob er nach, ohne konkreter zu werden. "Es wird ein Abkommen unterzeichnet werden, und ich denke, der Iran ist dumm, wenn er es nicht unterzeichnet." Teheran sitze "praktisch schon am Verhandlungstisch", betonte er. "Sie wollen einen Deal machen, und sobald ich hier weg bin, werden wir etwas unternehmen." Vorerst sei er aber bei dem G7-Treffen gebunden.

Auf die Frage, ob er glaube, dass Israel die nukleare Bedrohung durch den Iran ohne militärische Hilfe der USA vollständig beseitigen könnte, entgegnete Trump: "Das ist irrelevant. Es wird etwas passieren." Und auf die Frage, ob er einen Regimewechsel im Iran anstrebe, antwortete der Republikaner: "Ich möchte, dass es im Iran keine Atomwaffen gibt, und wir sind auf dem besten Weg, das zu erreichen."

Mehrere arabische Staaten und die Türkei haben die Angriffe Israels auf den Iran verurteilt. Es sei unerlässlich, dass "Israels Feindseligkeiten gegen den Iran" eingestellt werden, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung, die das jordanische Außenministerium in Amman veröffentlichte. Ziel müsse eine "umfassende Feuerpause" sein.

Die Erklärung wurde den Angaben zufolge unter anderem von den Außenministern Algeriens, Ägyptens, des Iraks, Jordaniens, Kuwaits, Libyens, Mauretaniens, Pakistans, Saudi-Arabiens, des Sudan und der Türkei getragen. 

Dringend notwendig sei es, den Nahen Osten zu einem Gebiet ohne Atomwaffen und ohne andere Massenvernichtungswaffen zu machen, hieß es darin. Dies müsse "ohne Ausnahme für alle Staaten in der Region gelten in Übereinstimmung mit den maßgeblichen internationalen Resolutionen". Alle Staaten der Region sollten unverzüglich dem Atomwaffensperrvertrag beitreten. Israel hat den Vertrag von 1968, der das Verbot der Verbreitung von Atomwaffen regelt, bis heute nicht unterzeichnet.

Israel ist nach Angaben des Militärs in der Nacht erneut vom Iran aus mit Raketen angegriffen worden. Wieder schrillten im Zentrum Israels sowie im Süden des jüdischen Staates die Warnsirenen, die Flugabwehr wurde aktiviert, um die Geschosse abzufangen. Inzwischen könnten die Menschen die Schutzräume wieder verlassen, gab das Militär bekannt. Es gab zunächst keine Berichte über Einschläge in städtischen Gebieten oder Verletzte. Ein Geschoss soll im Süden in offenes Gelände gefallen sein, berichtete die Times of Israel. 

Ein Sprecher der mächtigen iranischen Revolutionsgarden hatte kurz zuvor laut der staatlichen Nachrichtenagentur Irna angekündigt, die neue Welle an Angriffen auf Israel werde "bis Dienstagmorgen ununterbrochen fortgesetzt".

Nach der Eskalation im Nahen Osten haben Angaben aus Moskau zufolge mehr als 300 Russen und Angehörige befreundeter Staaten den Iran verlassen. Eine Gruppe von 86 Menschen sei bereits am Samstag über den aserbaidschanischen Grenzübergang Astara evakuiert worden, schrieb Russlands Menschenrechtsbeauftragte, Tatjana Moskalkowa, bei Telegram. Am Sonntag sei ein sicherer Grenzübertritt für 238 Russen, darunter Familien von Diplomaten, organisiert worden.

Wegen der strengen Einreiseregeln Aserbaidschans müssen Russen vor dem Grenzübertritt einen Antrag bei der russischen Botschaft in Teheran stellen, teilte das russische Außenministerium mit. Aus Israel könnten russische Staatsbürger demnach über je einen Grenzübergang ins benachbarte Ägypten oder Jordanien ausreisen.

Zwei Regierungsflugzeuge der Slowakei sind seit dem Morgen im Einsatz, um EU-Bürger aus Israel zu evakuieren. Das teilte das Außenministerium in Bratislava mit. Weil die israelischen Flughäfen gesperrt sind, erfolgen die Flüge von zwei Flughäfen in Jordanien und dann weiter aus Zypern in die Slowakei. Mit dem ersten Flug waren am Abend 73 Passagiere in Bratislava gelandet. Unter ihnen waren 30 slowakische Staatsbürger und 43 Bürger anderer EU-Länder wie Tschechien, Polen und Österreich. Sie wurden vom Außenminister, Innenminister und Verteidigungsminister empfangen.

Aus Sicherheitsgründen hatte man die Details der Flüge anfangs geheim gehalten. Am Abend erläuterten die drei Minister den Ablauf: Demnach ist ein Flugzeug des slowakischen Verteidigungsministeriums weiterhin in der Umgebung Israels im Einsatz und nimmt Passagiere aus den Flughäfen Amman und Akaba im Norden und im Süden Jordaniens auf. Ein Flugzeug des Innenministeriums bringt die Menschen dann vom Flughafen Larnaka auf Zypern nach Bratislava. Am Dienstag und Mittwoch sind weitere Evakuierungsflüge geplant.

Nach einem iranischen Raketenangriff auf eine wichtige Raffinerie in Haifa hat der Betreiber Berichten zufolge alle Anlagen des Betriebs stillgelegt. Es habe große Schäden an dem Kraftwerk gegeben, teilte der israelische Öl- und Petrochemiekonzern Bazan laut israelischen Medien mit. Wie lange die größte Raffinerie des Landes außer Betrieb bleiben wird, wurde nicht berichtet. Bei dem Angriff am Sonntag wurden israelischen Medien zufolge auch drei Mitarbeiter getötet.

Die Bazan-Raffinerie produziert einen Großteil der zivilen und militärischen Ölprodukte Israels. Auch Kerosin für Kampfflugzeuge wird dort hergestellt. Medienberichten zufolge verarbeitet die Raffinerie rund 200.000 Barrel Rohöl pro Tag, was in etwa 80 Prozent der gesamten israelischen Produktion entspricht.

Der Iran kündigt am Abend den "größten und intensivsten" Angriff auf Israel an. Die israelische Armee hat den Sitz des iranischen Staatssenders IRIB während einer Livesendung bombardiert.