
Milliarden für große Rechenzentren in Schuby?
Investoren wollen bei Schleswig Rechenzentren errichten, mit hohen Investitionssummen und ohne Zuschüsse. Grüne Energie, Batteriespeicher und ein Umspannwerk sorgen in der Region für gute Voraussetzungen.
Große Rechenzentren für Künstliche Intelligenz (KI) könnten in einigen Jahren in Schuby bei Schleswig (Kreis Schleswig-Flensburg) entstehen. Dafür haben nach Angaben der Gemeinde bereits mehrere internationale Unternehmen Interesse bekundet. Der Standort auf der grünen Wiese an Hochspannungsleitung und Umspannwerk sei vorteilhaft, erklärt Bürgermeisterin Petra Schulze (SPD): "In Kombination mit einem Großbatteriespeicher werden Rechenzentren auch in Deutschland betriebswirtschaftlich interessant. Wir haben zwei sehr konkrete Anfragen, die auch schon soweit sind, dass sie in die Flächensicherung mit den Landeigentümern eingestiegen sind."
Günstige grüne Energie wird gespeichert
In Schuby ist bereits ein großer Batteriespeicher in Bau, ähnlich wie im benachbarten Bollingstedt. Für das erste Rechenzentrum, vermutlich mit einem weiteren Batteriespeicher, steht allein schon eine Investitionssumme von mehr als vier Milliarden Euro in Aussicht - eine ähnliche Dimension wie für Northvolt in Dithmarschen, aber diesmal ohne Zuschüsse aus Steuergeldern.

Das Umspannwerk Schuby ist ein attraktiver Punkt bei den Planungen für Rechenzentren.
19 Millionen Euro Gewerbesteuer?
Bürgermeisterin Petra Schulze hofft auf Arbeitsplätze in der gesamten Region. Während die Batteriespeicher aus der Ferne gewartet werden, wird für ein Rechenzentrum Personal vor Ort gebraucht. Wenn alles so kommt, könnte sich die Gemeinde mit derzeit knapp 3.000 Einwohnern in einigen Jahren auch auf hohe Einnahmen einstellen: "Die Aussage eines Investors ist: Wir dürfen mit dem Zehnfachen der bisherigen Gewerbesteuereinnahme rechnen, wenn die Abschreibungen durch sind. Wir haben in Schuby im Moment Gewerbesteuereinnahmen von 1,9 Millionen Euro pro Jahr."
Noch viele Klärungsbedarf
Offen sind nach Angaben des Kreises Schleswig-Flensburg allerdings noch verfahrenstechnische Fragen, es gibt noch Klärungsbedarf mit dem Netzbetreiber und letztlich müssen Investoren tatsächlich am Ball bleiben. Die Weichen dafür werden frühestens nach den Sommerferien gestellt.