
Gülle verursacht Fischsterben: Anwohner entdecken viele tote Tiere
Eine größere Menge Gülle ist laut der Wasserbehörde infolge eines Defektes offenbar in den Esgrusser Mühlenstrom und die Lippingau gelangt. Viele Fische verendeten auf einer Länge von vier Kilometern.
Am Wochenende ist offenbar eine größere Menge an Gülle in den Esgrusser Mühlenstrom und die Lippingau gelangt. Anwohner entdeckten am Sonnabend (14.6.) eine Trübung und zahlreiche tote Fische, wie die Untere Wasserbehörde im Kreis Schleswig-Flensburg mitteilt. Auf etwa vier Kilometern seien zahlreiche Aale, Bachforellen und Meerforellen verendet. Auch wirbellose Arten wie Bachflohkrebse konnten nicht überleben.
Erholung dauert Monate bis Jahre
"Dieser Abschnitt ist tot," stellt der Leiter des Fachbereichs Umwelt beim Kreis, Thorsten Roos, fest. Es werde Monate bis Jahre dauern, bis sich das Gewässer vollständig erholt habe. Die Arten kehren dabei unterschiedlich schnell zurück. Ähnliche Vorfälle gebe es leider regelmäßig, zuletzt etwa dreimal pro Jahr. Die Fische werden nicht abgesammelt und sind noch zu sehen. Aufgrund der hohen Temperaturen ist laut Roos ein zügiger Verwesungsprozess zu erwarten.
Landwirt hatte den Vorfall nicht gemeldet
Der Verursacher wurde den Angaben zufolge am Dienstag gefunden. Demnach war die Gülle auf einem Hof infolge eines Defektes in die Umwelt gelangt. Die Behörde prüft nun ordnungsrechtliche Konsequenzen. Die Behörde bittet darum, sich bei ähnlichen Beobachtungen sofort an die Kreisverwaltung zu wenden. Polizei und Rettungsdienste seien zudem rund um die Uhr erreichbar. Der Landwirt selbst hatte den Vorfall nicht gemeldet.

Auf vier Kilometern sind zahlreiche Fische bei Esgrus und Niesgrau verendet.