
Sachsen "Vereinte Patrioten": SEK-Razzia in Sachsen gegen mutmaßliche Rechtsterroristen
In mehreren Städten in Sachsen hat die Polizei Wohnungen von mutmaßlichen Rechtsterroristen durchsucht. Die Beschuldigten sollen der sogenannten Kaiserreichsgruppe angehören.
Wegen mutmaßlicher Unterstützung der rechtsterroristischen "Vereinten Patrioten" sind in Sachsen mehrere Wohnungen durchsucht worden. Wie die Generalstaatsanwaltschaft und das Landeskriminalamt (LKA) mitteilten, fanden die Razzien am Mittwoch in Dresden, Görlitz, Leipzig, im Erzgebrigskreis und im Vogtland statt. Die Generalstaatsanwaltschaft Dresden übernahm die Verfahren den Angaben zufolge von der Bundesanwaltschaft.
Im Fokus stehen demnach fünf Männer im Alter zwischen 47 und 77 Jahren. Der 47-Jährige soll sich der Gruppe, die auch als "Kaiserreichsgruppe" bekannt ist, im Dezember 2021 angeschlossen haben. Ein 57-Jähriger soll sie unterstützt haben. Den drei übrigen Beschuldigten aus Sachsen wird vorgeworfen, von den Umsturzplänen gewusst, sie aber nicht angezeigt zu haben.
Gruppe plante Umsturz und Lauterbach-Entführung
Die im Frühjahr 2022 zerschlagene sogenannte Reichsbürgergruppe plante nach Behördenangaben einen gewaltsamen Umsturz. Ausgelöst werden sollte der durch die Entführung des früheren Bundesgesundheitsministers Karl Lauterbach (SPD) und Anschläge auf die Stromversorgung. Die Gruppe habe demnach das Ziel verfolgt, eine autoritäre Regierungsform nach dem Vorbild des 1918 untergegangenen deutschen Kaiserreichs zu errichten.

Das Oberlandesgericht Koblenz verurteilte die vier Rädelsführer der Gruppe zu Haftstrafen zwischen fünf Jahren und neun Monaten sowie acht Jahren. Ein fünfter Angeklagter bekam zwei Jahre und zehn Monate.
Es gab bundesweit schon mehrere Prozesse gegen Mitglieder und Unterstützer dieser Gruppe, die sich selbst als "Vereinte Patrioten" bezeichnete. Die Rädelsführer wurden im März 2025 in Koblenz zu Haftstrafen von bis zu acht Jahren verurteilt, das dortige Oberlandesgericht stufte die Gruppe als terroristische Vereinigung ein.
MDR (kbe)/afp