Der Neubau der Hochwasserentlastungsanlage an der Talsperre Malter (Luftaufnahme mit einer Drohne).

Sachsen Sinkende Grundwasserstände in Sachsen: Minister warnt vor Konflikten

Stand: 17.06.2025 19:21 Uhr

In Sachsen wird das Wasser knapper. Nach neueren Messungen sind flächendeckend die Grundwasserstände weiter gesunken. Das Umweltministerium warnt vor den Folgen für die Verbraucher und ruft zum Wassersparen auf.

Von MDR SACHSEN

Sachsens Umweltminister Georg von Breitenbuch sorgt sich um die Wasserversorgung im Freistaat. An den meisten Grundwassermessstellen liege der Wert aktuell 43 Prozent unter dem monatstypischen Durchschnitt, sagte der CDU-Politiker. Vor einem Jahr sei das Grundwasser nur an halb so vielen Messtellen zu niedrig gewesen. Die Staatsregierung erarbeitet demnach ein Managementkonzept für Dürre und Niedrigwasser. Es soll bis zum nächsten Frühjahr vorgelegt werden.

Talsperren steigern Wasserabgabe

Eine Frühjahrstrockenheit habe Sachsen 40 Prozent weniger Regen beschert als üblich, sagte von Breitenbuch. Die Talsperren hätten die Abgabe von Wasser erhöht, um die Fließgewässer zu stabilisieren, hieß es.

Dem Umweltminister zufolge trifft das abnehmende Wasserangebot künftig auf eine steigende Nachfrage beispielsweise aus der Landwirtschaft und der Industrie. Er warnte vor Nutzungskonflikten in der Zukunft. Die Lage in Sachsen sei aber noch nicht besorgniserregend. In den kommenden Monaten müsse dennoch an einen sparsamen und zielgerichteten Wasserverbrauch in Sachsen gedacht werden.

Der Neubau der Hochwasserentlastungsanlage an der Talsperre Malter (Luftaufnahme mit einer Drohne).

Nach Angaben des Sächsischen Umweltministeriums bezieht Sachsen 40 Prozent seines Wasserbedarfs aus Talsperren wie in Malter, den Rest aus Flüssen und Brunnen. (Symbolbild)

Umweltverband: Grundwasserentnahme bundesweit zu hoch

Laut einer Studie des Bundes für Umwelt und Naturschutz in Deutschland wird bundesweit in jedem zweiten Landkreis mehr Grundwasser entnommen, als sich natürlich nachbilden kann. In Sachsen haben demnach vor allem die Städte Dresden und Leipzig sowie der Landkreis Görlitz ein großes Grundwasserproblem.

MDR (jku/wim)