
Nordrhein-Westfalen Chemiekonzern Ineos schließt Werk in Gladbeck
Ineos stellt in Gladbeck Phenol und Aceton her. Wenn das Werk geschlossen wird, verlieren fast 280 Menschen ihren Arbeitsplatz.
Seit über 70 Jahren besteht das Werk in Gladbeck, nun soll es dichtgemacht werden. Wann genau, steht noch nicht fest. Das Unternehmen will darüber mit dem Betriebsrat, Beschäftigten, Kunden und Lieferanten sprechen.
Geringe Nachfrage und weltweites Überangebot
Ineos will das Phenol- und Acetonwerk in Gladbeck schließen, weil es nicht mehr wettbewerbsfähig ist. Als Gründe dafür nennt das Unternehmen: hohe Energiekosten in Europa und die europäische CO2-Steuerpolitik sowie den Import chinesischer Erzeugnisse und ein weltweites Überangebot.
Schon Anfang des Jahres hatte Ineos angekündigt, die Produktion in Gladbeck wegen der geringen Nachfrage vorübergehend herunterfahren zu wollen. Die rund 280 Beschäftigten sollten deshalb in Kurzarbeit gehen. Dass sie statt dessen ihre Arbeitsplätze verlieren hat sie dennoch unvorbereitet getroffen
Zum Beispiel Heiko Taschke. Er arbeitet seit 28 Jahren als Chemikant in dem Gladbecker Werk und wollte eigentlich hier in Rente gehen. "Man hat natürlich Existenzängste", sagt er. "In einer Art hat man damit gerechnet. Aber wir sind alle ziemlich geschockt."
Für Autoindustrie hergestellt
Die Stoffe Phenol und Aceton werden unter anderem verwendet, um Scheinwerfer und Bremsbeläge für Kraftfahrzeuge herzustellen. In einer weiteren Produktionsstätte im belgischen Antwerpen sollen die Stoffe aber weiter hergestellt werden.
Unsere Quellen:
- Mitteilung von Ineos
- Deutsche Presseagentur (dpa)
- Reporterin vor Ort