
Nordrhein-Westfalen Nach den Gewittern in NRW kommt die Sonne wieder raus
Gewitter, Überschwemmungen und sogar ein Tornado-Verdacht: Nach den teils heftigen Unwettern am Wochenende startet die neue Woche heiter bis wolkig.
Schon am Sonntag zeigte sich das Wetter wieder von seiner freundlicheren Seite. Nach teils kräftigen und gewittrigen Regenfällen vom Rheinland bis Westfalen zog am Vormittag der Regen allmählich ab und die Wolken lockerten auf. Am Nachmittag ließ der Regen dann auch in Westfalen nach. Die Temperaturen lagen zwischen angenehmen 21 bis 24 Grad, in den Hochlagen von Eifel und Sauerland wurden 17 bis 20 Grad erreicht.
Die neue Woche wird noch sommerlicher: Am Montag sind bis zu 25 Grad möglich, am Dienstag und Mittwoch bis zu 29 Grad. Örtlich seien zwar noch Regenfälle möglich, doch laut Deutschem Wetterdienst soll es zu Beginn der Woche in NRW meist trocken bleiben.
Heftige Gewitter und Starkregen am Samstag

Die Feuerwehr war im Dauereinsatz
Das war am Wochenende noch ganz anders. Nach dem schwül-heißen Samstag ist eine teils heftige Gewitterfront über Nordrhein-Westfalen hinweggezogen. In mehreren Regionen gab es Schäden und viele Einsätze für Feuerwehr und Polizei.
Besonders im Kreis Paderborn hatte der Starkregen viele Keller und Tiefgaragen volllaufen lassen. Die Feuerwehr rückte zwischen 19.30 und bis kurz nach 5 Uhr am Sonntagmorgen zu über 191 Einsätzen. In Bad Wünnenberg gingen am Abend mehr als 50 Liter pro Quadratmeter runter. "Das ist ein gewaltiger Wolkenbruch gewesen", sagte Jürgen Vogt von der WDR-Wetterunit.
Schwerverletzter und hohe Sachschäden

Tiefgaragen und Keller liefen voll.
Auf der A2 kam ein Mann bei Starkregen von der Fahrbahn ab und stieß gegen eine Brücke. Das Fahrzeug überschlug sich, der Fahrer wurde schwer verletzt. In der Paderborner Eggertstraße stürzte durch herunterkommende Wassermassen das Dach einer 5.000 Quadratmeter großen Halle teils zusammen. Wasserleitungen der Sprinkleranlage wurden beschädigt. In einem Krankenhaus der Stadt kam es durch Wassereintritt zu erheblichen Einschränkungen unter anderem der Aufzugsanlagen.
Auto in Regenrückhaltebecken
Am Sonntagmorgen entdeckten Passanten ein Auto in einem Regenrückhaltebecken im Paderborner Stadtteil Benhausen. Passanten alarmierten die Feuerwehr, weil zunächst unklar war, ob sich vielleicht Personen im Fahrzeug befanden. Vor Ort gab laut Polizei der Halter Entwarnung: Er war am Vortag steckengeblieben und hatte das Auto verlassen.
In Altenbeken bei Paderborn gab es zahlreiche Augenzeugenberichte über einen möglichen Tornado. Bilder zeigten eine Windhose unter einer Gewitterwolke. Ob es sich dabei tatsächlich um einen Tornado gehandelt hat, will der Deutsche Wetterdienst in den kommenden Tagen prüfen.
Auch in Detmold, Bielefeld und einigen weiteren Orten gab es zahlreiche Einsätze wegen umgestürzter Bäume, verschlammter Fahrbahnen oder blockierter Verkehrswege. In Gymnich im Rhein-Erft-Kreis geriet das Dach eines Hauses nach einem Blitzeinschlag in Brand.
Was tun bei schwerem Gewitter?
Seid ihr von Gewittern betroffen? Das könnt ihr tun:
- Aufenthalt im Freien vermeiden
- Schutz suchen, zum Beispiel in Gebäuden
- Gewässer meiden, frei stehende Objekte sichern - etwa Leinwände und Möbel
- Zelte und Abdeckungen befestigen
- im Freien auf herabfallende Gegenstände wie zum Beispiel Äste achten
- überflutete und gefährdete Abschnitte meiden
- Verhalten im Straßenverkehr anpassen
- Behinderungen auf Verkehrswegen einplanen
- bei drohender oder bereits bestehender Überflutung Keller sofort verlassen
- über Hochwasserlage unter www.hochwasserzentralen.de informieren
Was bei heißem und schwülem Wetter hilft
Heiße Tage können für den Körper ziemlich belastend werden. Wie man sich möglichst schützt:
- Von anstrengenden Tätigkeiten im Freien Abstand nehmen
- Möglichst raus gehen, wenn es kühler ist - in den Morgen- oder Abendstunden
- Darauf achten, sich nicht länger bei Hitze im parkenden Auto aufzuhalten
Weitere Informationen zum Schutz vor Hitze findet ihr hier:
Ab ins Wasser: NRWs schönste Seen, Freibäder und Naturfreibäder
Was bei Hitze immer gut tut: Ab ins Wasser. Möhnesee, Silbersee, Baldeneysee oder Xantener Südsee - in NRW gibt es unzählige Badeseen, die zum Schwimmen, Wassersport und Sonnenbaden einladen. Außerdem gibt es Freibäder und Naturfreibäder. Mehr dazu hier:
Baden im Rhein ist lebensgefährlich
Egal, wie heiß es wird und wie verlockend es sein mag: Im Rhein solltet ihr auf keinen Fall baden. Das ist lebensgefährlich. Hier sind die Gründe:
Über die aktuelle Wetterlage in NRW berichten die WDR-Hörfunknachrichten zu jeder vollen Stunde.
Unsere Quellen:
- WDR-Wetterredaktion
- ARD-Wetterkompetenzzentrum
- Reporter vor Ort