
Jugend forscht Bundeswettbewerb: Warp-Antrieb aus dem Kinderzimmer
Ein Abiturient aus Rostock hat beim Bundeswettbewerb von "Jugend forscht" den dritten Preis gewonnen. Die Jury war begeistert von seiner Visualisierung einer Warp-Blase.
Mads Rabbel ist 18 Jahre alt, spielt in seiner Freizeit gerne Gitarre, geht Bouldern mit seinen Freunden und hat beim Bundeswettbewerb die "Jugend forscht"-Jury begeistert. Er hat berechnet, wie eine Warp-Blase von außen wirklich aussehen würde. Um aus reinen Zahlen eine ansprechende Visualisierung zu machen, hat er außerdem zwei Computerprogramme geschrieben. "Ich wollte ein Thema nehmen, das nicht nur Theoretiker anspricht. Da dachte ich: Warp-Antrieb aus Star Trek hat man vielleicht schon mal gehört. Und dann wollte ich eben auch noch eine Visualisierung erstellen", erzählt der 18-Jährige. Was für viele Menschen wie eine wirre Aneinanderreihung von Zahlen und Buchstaben aussieht, ist für Mads das Ergebnis vieler Arbeitsstunden.
Komplexe Physik aus dem Kinderzimmer
In seinem kleinen Zimmer mit Plakaten von Einsteins Relativitätstheorie und physikalischen Formeln sitzt er am Schreibtisch. Seine leuchtende Gaming-Tastatur klackert schnell unter seinen Fingern. Konzentriert schaut er auf den Bildschirm, erklärt seine Programmierung und was er daraus gemacht hat. Dass er sehr schlau ist, wusste seine Mama schon früh. "Als Kind hat er sich in einem Urlaub selbst das Lesen beigebracht. Er hat immer wieder und wieder den gleichen Comic angeschaut", erzählt Kathrin Rabbel stolz. Schon in der fünften Klasse las er Mathebücher in seiner Freizeit. "Ich fand es einfach faszinierend. Um die Relativitätstheorie wirklich zu verstehen, habe ich Jahre gebraucht", sagt Mads Rabbel.
Unterstützung von Profis
Unterstützt wurde er bei seinem Projekt auch von der Universität Rostock. Vor zwei Jahren hat er dort das erste Mal seine Ideen mit Profis besprochen. Der Physiker und Star-Trek-Fan Alexander Szameit hat Mads Rabbel bei der Themenfindung geholfen und immer wieder motiviert. "Mads ist auf dem Niveau der Forschung, was wir frühestens von unseren Masterstudierenden erwarten und natürlich keinesfalls von einem jungen Schüler, der gerade frisch in der Schule Physik lernt", erzählt der Physiker. Mit seinem Forschungsprojekt hat Mads Rabbel im Bundesausscheid von "Jugend forscht" den dritten Preis gewonnen, inklusive einer Einladung nach London. Dort wird er im Rahmen des London International Youth Science Forums auf 500 Nachwuchswissenschaftler aus 80 Ländern treffen.
Von der Schulbank in den Hörsaal
Der 18-Jährige möchte sein Forschungsprojekt weiterführen. Aktuell sucht er mit Alexander Szameit nach dem richtigen Ansatz dafür. "Eine Idee wäre, zu erforschen, wie stabil eine Warp-Blase wirklich wäre", grübelt Mads. Mit den neuen Forschungsergebnissen möchte er wieder bei "Jugend forscht" antreten. "Das wäre meine letzte Chance, nochmal bei dem Wettbewerb mitzumachen", erklärt Mads, der im Herbst an der Universität in Rostock sein Physikstudium beginnen möchte.