
Illegales Lippenaufspritzen: Frau praktiziert nach Verurteilung weiter
Eine 27-jährige Frau aus Osdorf steht seit Dienstag erneut wegen illegaler Lippenunterspritzungen vor dem Hamburger Landgericht. Das Amtsgericht Altona hatte sie 2023 bereits zu einer Bewährungsstrafe verurteilt.
Als die Amtsrichterin die Angeklagte 2023 verurteilte, mahnte sie eindringlich: "Das ist Ihre letzte Chance". Beim nächsten Mal würde eine Haftstrafe drohen. Nun sitzt die 27-Jährige in Haft, da sie die Warnung ignorierte und weiter machte. Bei mindestens zwei Kundinnen hat sie in ihrem Salon in Ottensen die Lippen mit Hyaluron aufgespritzt, obwohl sie dafür nicht ausgebildet ist. Seit März sitzt sie deshalb bereits in Untersuchungshaft.
Staatsanwaltschaft fordert vierjährige Haftstrafe
Vor dem Landgericht hat sie sich am Dienstag geläutert gegeben. Sie habe inzwischen erkannt, dass sie in einer Instagram- und TikTok-Beauty-Scheinwelt gelebt habe. Sie sei stolz darauf gewesen, ein Teil davon zu sein. Jetzt plane sie eine "berufliche Neuorientierung". Im Moment ist eine Haftentlassung allerdings nicht abzusehen. In einem Vorgespräch zum Prozess hat die Strafkammer deutlich gemacht, dass sie eine Bewährungsstrafe nach dem Stand der Dinge nicht für möglich hält. Der Staatsanwalt hat bereits signalisiert, dass er eine Gefängnisstrafe von vier Jahren für angemessen hält.