Faltenradio

Festspiele MV 2025: Matthias Schorn begeistert seit 20 Jahren

Stand: 18.06.2025 11:28 Uhr

Kein Musiker war in den vergangenen 35 Jahren häufiger Gast bei den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern als Matthias Schorn. Genau 128 Konzerte gab der österreichische Klarinettist bislang. Ein Rück- und Ausblick.

Er selbst feiert auch ein kleines Jubiläum im Rahmen der Festspiele. Matthias Schorn ist seit 20 Jahren dem Festival eng verbunden. Vom 19. bis 21. Juni ist er wieder bei den Festspielen zu erleben: Als Solist und mit dem Ensemble Faltenradio.

Auf der Bühne lässt sich Klarinettist Matthias Schorn schon mal zu einem Juchzer hinreißen oder zum Singen. Er mag es klassisch, traditionell und modern. Der Österreicher sagt von sich, er sei Musikant aus Leidenschaft. Vor 35 Jahren, mit acht Jahren, fing er mit der Klarinette an, "weil mein Papa auch Klarinette gespielt hat, zwar 'nur' als begeisterter Laie, aber das wollte ich auch unbedingt. Ich wollte am Sonntag mit dieser Tracht, die mein Vater hatte, auch auf dem Dorfplatz und in der Kirche spielen und dann lag plötzlich eine Klarinette unterm Christbaum."

Momente des Stolzes

Mit diesem Weihnachtsgeschenk und der entsprechenden Ausbildung begann die Karriere von Matthias Schorn beim Radio-Symphonieorchester Wien. Es folgten Engagements beim Deutschen Symphonie-Orchester Berlin und bei den Münchner Philharmonikern.

Seit mittlerweile 18 Jahren musiziert er als Soloklarinettist bei den Wiener Philharmonikern und ist somit immer wieder beim wohl berühmtestes Konzert der Welt zu erleben - dem Neujahrskonzert aus Wien. "Ich hatte Momente, in denen ich wirklich Gänsehaut hatte. In denen ich mich zurück erinnerte, als ich als Kind vom Fernseher saß und das einfach mit meinen Eltern angeguckt habe, in denen ich mir nie im Leben hätte träumen lassen, dass ich selber da mal mitmachen darf. Ich war tatsächlich in vielen Momenten sehr für mich und habe völlig dabei vergessen, dass da ganz viele Leute auf mich blicken."

Mit Ensemble Faltenradio in Loitz und Konau

Besonders viele Zuschauer blicken seit mittlerweile zwei Jahrzehnten auf Matthias Schorn in Mecklenburg-Vorpommern, seit er das erste Mal bei den Festspielen aufgetreten ist. "Zu mir hat mal jemand gesagt, in Mecklenburg-Vorpommern, da kennt man dich ja auf jedem Bauernhof", erzählt der Musiker. "Das finde ich ein Riesen-Kompliment. Ich habe wirklich das Gefühl, dass ich dort, wo ich im Salzburger Land, wo ich geboren bin und in Mecklenburg-Vorpommern am meisten wahrgenommen oder wiedererkannt werde. Und das ist schon irgendwie lustig, schön und charmant."

20 Jahre Festspiel-Preisträger Matthias Schorn wird mit seinem Ensemble Faltenradio in Loitz und Konau gefeiert. "Als Faltenradio wurden wir dann plötzlich auch Teil dieser Festspiel-Familie, weil Faltenradio und die Festspiele irgendwie auch zusammenpassen. Wir kommen halt aus dem Alpenraum, und für uns ist die Faszination das Meer und die Ostseeküste. Für manche Nordlichter mögen es die Berge sein."

"Schornys Stammtisch": Erinnerungen und alte Fotos

Am 21. Juni gibt es in Ulrichshusen "Schornys Stammtisch". “Es werden Fotos gezeigt, die wir vorher nicht wissen. Es darf das Publikum Fragen stellen, ob wir uns an gewisse Dinge erinnern können. Ich bin sehr neugierig. Ich glaube, es wird eine große Entdeckungsreise, auch in die letzten 20 Jahre für mich. Mir ist es wichtig, dass wir das einfach feiern, dass es das alles gibt - das ist einfach ein großes Geschenk und das sollten wir pflegen, hegen und lieben."

Ein besonderes Ereignis mit Matthias Schorn in der Vergangenheit bei den Festspielen war sein Konzert mit den Wiener Philharmonikern im September 2013 in Redefin und dem Concertino Es-Dur von Carl Maria von Weber. Dieses Werk wird auch am 21. Juni in Ulrichshusen erklingen, diesmal mit dem Brandenburger Staatsorchester Frankfurt.