
Baden-Württemberg Dampfschiff "Säntis": Aufräumarbeiten am Grund des Bodensees laufen
Zweimal probiert - zweimal gescheitert: Die Bergung des Dampfschiffes "Säntis" im Bodensee ist im vergangenen Jahr missglückt. Doch die Aufräumarbeiten rund um das Wrack dauern an.
Nach dem missglückten Versuch, das Dampfschiff "Säntis" vom Grund des Bodensee zu bergen, muss der Schiffsbergeverein Romanshorn auf dem Seegrund aufräumen. Das Material der Bergungsversuche muss wieder aus dem Bodensee. Schläuche, Hebesäcke, Leinen und Kabel liegen zum Teil noch in 210 Metern Tiefe. Vor allem Material, das Plastik enthält, muss aus dem See. So fordert es der Kanton Thurgau in der Schweiz.

Der Schiffsbergeverein Romanshorn hat auch überlegt, ein U-Boot im Bodensee einzusetzen.
Aufräumarbeiten: Schiffsbergeverein will Roboter für Bodensee-Einsatz bauen
Einiges haben die Mitglieder des Schiffsbergevereins bereits aus dem Wasser geholt. Doch um beispielsweise dicke Stahlseile durchzuschneiden, brauche es einen großen Tauchroboter mit hydraulischen Schneidewerkzeugen. So einen zu kaufen, sei aber zu teuer. Deshalb versucht der Verein, sich Einzelteile zu beschaffen und selbst einen zu bauen. Erfahrung habe man, sagte der Präsident des Schiffsbergevereins Romanshorn gegenüber dem SWR. Frühestens im Winter, so hofft er, sei dieser einsatzbereit. Geld dafür komme unter anderem aus dem Verkauf von nicht mehr benötigtem Material.
Flugzeugwrack im Bodensee als neues Ziel
Auch wenn die Überreste ihres größten Bergungsversuches am Bodensee noch beseitigt werden müssen, setzt sich der Schiffsbergeverein Romanshorn bereits neue Ziele. Der Verein will nun nach Wrackteilen eines in den 1950er-Jahren abgestürzten Kampfflugzeuges in der Rorschacher Bucht suchen. Das Schweizer Departement für Verteidigung habe es genehmigt.
Die Suche ist allerdings anspruchsvoll. Das Gebiet in 100 Metern Tiefe ist dicht mit Totholz, Unrat und inzwischen auch Quaggamuscheln bedeckt. Deshalb soll die Fläche zunächst mit einem sogenannten Schleppsonar erfasst werden. Anschließend soll ein Unterwasserroboter vielversprechende Objekte näher untersuchen, heißt es seitens des Schiffsbergevereins.
Nicht das einzige Flugzeug auf dem Grund des Bodensees
Noch rund 15 Prozent der Wrackteile des Kampfflugzeugs sind seit dem Absturz in der Rorschacher Bucht verschollen. Der Pilot hatte überlebt, ebenso wie der eines zweiten P16-Kampfflugzeugs. Das war ebenfalls in den 1950er-Jahren in den Bodensee gestürzt, damals vor Horn am Schweizer Ufer. Dessen Wrackteile wurden jedoch alle aus dem Wasser geholt.
Sendung am Mi., 18.6.2025 12:30 Uhr, SWR4 BW Studio Friedrichshafen