
Mögliches Eingreifen der USA im Iran "Vielleicht, vielleicht auch nicht"
Greifen die USA im Krieg zwischen Israel und dem Iran militärisch ein oder halten sie sich raus? Darüber wird weltweit spekuliert. US-Präsident Trump lässt seine Entscheidung dazu offen, kündigt aber "etwas Großes" an.
Am Weißen Haus ist US-Präsident Donald Trump von Journalisten gefragt worden - werden die USA iranische Atomanlagen angreifen? Trumps Antwort: "Vielleicht, vielleicht auch nicht - niemand weiß, was ich tun werde. Was ich sagen kann, ist: Der Iran steckt in großen Schwierigkeiten."
Und Trump erklärte, die iranische Seite habe ihn kontaktiert, wolle verhandeln. Er habe gesagt, jetzt sei es sehr spät für Verhandlungen. "Es gibt einen großen Unterschied zwischen jetzt und vor einer Woche", so Trump. Und dann kündigte der US-Präsident an, nächste Woche werde etwas Großes passieren, vielleicht in weniger als einer Woche.
Gespaltene Meinungen zu möglicher Beteiligung der USA
Solche Äußerungen von Trump sind aber nicht unbedingt als konkrete Ankündigung zu verstehen. Sie sind viel mehr ein Zeichen von: Ich lege mich nicht fest. Vielleicht sind sie Teil seiner Strategie, weiteren Druck auf den Iran aufzubauen.
US-Politiker sind gespalten, was einen möglichen Einsatz des US-Militärs gegen iranische Nuklearanlagen angeht. "Wenn es das ist, was nötig ist, unterstütze ich es voll und ganz", sagte zum Beispiel der republikanische Abgeordnete Mike Lawler dem Radiosender npr. Die USA könnten bunkerbrechende Bomben einsetzen, die Israel nicht besitzt. Die einzigen Kampfflugzeuge, die diese Bomben abwerfen können, sind die US-Tarnkappenbomber vom Typ B-2.
Doch es gibt auch mahnende Stimmen - von demokratischer Seite, aber auch von republikanischer. Die USA bräuchten keinen weiteren endlosen Krieg im Nahen Osten. Israel mache einen guten Job, Gefahren auszuschalten. Die USA sollten Israel das weiterhin tun lassen, sagte der republikanische Abgeordnete Tim Burchette auf CNN.
Irans oberster Führer warnt vor Eingreifen
Die Frage ist, wie ein mögliches direktes Eingreifen der USA konkret aussehen könnte und wie der Iran reagieren würde. In einer Ansprache lehnte Irans oberster Führer Ajatollah Ali Chamenei Trumps Forderung nach einer bedingungslosen Kapitulation ab und warnte die USA vor einem Eingreifen. Das könne irreparablen Schaden hervorrufen, so Chamenei.
Groß ist die Sorge bei vielen in den USA, dass die mehr als 40.000 US-Soldaten in der Region Ziel für mögliche Gegenschläge des Iran wären. Der geopolitische Chefstratege von BCA Research, Marko Papic, erklärte auf CNBC, die USA könnten direkt eingreifen, es aber bei einem gezielten Schlag belassen. "Eine Atomanlage angreifen und dann Teheran signalisieren: Seht her, das war’s. Ich betrachte die Angelegenheit als erledigt. Lass uns jetzt verhandeln." In dem Fall wäre es für den Iran ein großes Risiko, mit einer Ausweitung des Konflikts zu reagieren, so die Einschätzung des Strategen.
Viel Spekulation gibt es also über die weiteren Schritte der USA. Ob sich Donald Trump schon entschieden hat, ist auch nach seinen jüngsten Äußerungen nicht klar.